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Dokumentarfilm aus Mustang in Nepal
Dies ist ein außergewöhnlicher Dokumentarfilm von NOVA, einem populären Wissens- und Dokumentarfilm TV Kanal in USA. Der Film handelt von Mustang in Nepal. Diese Region im Norden von Nepal auf einer Höhe von über 4,000 Metern gelegen, hat sich eine nahezu unberührte, mittelalterliche tibetische Kultur erhalten. Das ehemalige "Letzte Verbotene Königreich" war über Jahrhunderte bis 1991 für Fremde unzugänglich.
Ein außergewöhnlicher Film
Das Video geht über fast eine Stunde. Es ist in jeder Hinsicht von exzellenter Qualität und wenn Sie an tibetischer Kultur interessiert sind, sollten Sie es wirklich von Anfang bis zum Ende ansehen.
Tibetische Kulturschätze in Mustang in Gefahr
Der Film zeigt atemberaubende Aufnahmen aus dem ehemaligen Königreich Mustang und seiner mittelalterlichen Hauptstadt Lo Manthang. Ein großer Teil des Films ist eine Dokumentation über die Restaurierungsversuche für einen antiken Tempel mit Meisterwerken an Wandmalereien, die jetzt zu verfallen drohen. Ein italienischer Spezialist, der zuvor die berühmten Wandmalereien von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle restauriert hatte und ein Engländer versuchen arg beschädigte Wandmalereien aus dem 15 Jahrhundert zu retten.
In Übereinstimmung mit den Menschen und dem König von Lo Manthang?
Während die Restaurierungsarbeiten von dem italienischen und englischen Fachmann unter westlichen Wertvorstellungen angegangen werden, hat die Bevölkerung von Lo Manthang und ihr ehemaliger König etwas andere Ansichten. Die Bürger von Lo möchten dass die Wandmalereien wieder genauso aussehen wie vor Hunderten von Jahren; in anderen Worten: sie sollen wie neu aussehen. Dies geht aber nicht ohne die alten Teile des Originals in ihrem ursprünglichen Zustand zu zerstören.
Diese Diskussion ist hoch interessant und zeigt zwei komplett unterschiedliche Vorgehensweisen. Während die Fremden aus dem Westen alte Kunstgegenstände erhalten möchten, wollen die Bewohner von Lo den ursprünglichen Zustand wie vor Hunderten von Jahren zurück haben. Für Sie zählt vor allem der religiöse Aspekt.
Alt gegen Neu?
Während ich den Film ansah, begann ich mich selbst zu fragen ob es nicht ein besserer Ansatz wäre, die finanzielle Hilfe des Westens nicht nur für Restaurierungen zu verwenden, die außerdem von westlichen Experten ausgeführt werden und damit der einheimischen Bevölkerung finanziell nicht zugute kommen, sondern einen Teil des Geldes dafür einzusetzen die Schaffung neuer Malereien, Schnitzereien, Architekturarbeiten im alten Stil zu fördern.
Ich weiß aus meiner Kenntnis dieser Region, dass unter den Tibetern und Napalesen (vor allem den Newari) die alten Fähigkeiten noch vorhanden sind. Indem man solche neu zu schaffenden Arbeiten mit ausländischer finanzieller Hilfe unterstützte, würde man nicht nur ein altes kulturelles Erbe am Leben erhalten, sondern den Bewohnern vor Ort ein Einkommen geben.
Dauer: 54:07 Minuten.
Dieter Wanczura im Mai 2010